Stand Januar 2012


2. Was ist ...?

Eine kleine Begriffserklärung. Es sollen hier zuerst einmal die wesentlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Personengruppen und den verschiedenen Bezeichnungen erklärt werden, um allgemeine Mißverständnisse zu vermeiden. Aus diesem Grund sind auch einige Begriffe mit aufgeführt, die manchen Zoophilen zu Protesten bewegen, und die er in dieser FAQ lieber nicht sehen würde. Um dem unbedarften Leser die Unterschiede zu verdeutlichen halte ich es jedoch für nötig auch diese zu erklären.

Im laufe der Zeit haben sich zudem die Bezeichnungen für sexuelle Beziehungen zwischen Mensch und Tier geändert. Entsprechende Ausdrücke sind: Sodomie (2.1), Bestialität (2.11), Zoophilie (2.2), Bestiophilie und andere.Allerdings haben einige davon ihre ursprüngliche Bedeutung im laufe der Zeit verloren oder geändert, so daß hiervon nur "Zoophilie" und "Zoosexualität" die einzig korrekten Bezeichnungen sind. Ausnahme hiervon sind gewalttätige Handlungen an Tieren, welche manchmal fälschlicherweise auch den zoophilen Personen zugeordnet werden.


2.1 Sodomie

Umgangssprachliche Bezeichnung für "Sex mit Tieren". Diese wird in Fachkreisen vermieden, da so in der ursprünglichen Bedeutung jede Art sexueller Abweichung bezeichnet wurde.
Zurückgeführt auf das alte Testament hatte dieser Begriff eine vielschichtige Bedeutung und stand für viele sexuelle Spielarten, insbesondere Zoophilie, Homosexualität, Päderastie/Pädophilie, Inzest, Fellatio und Cunnilingus. Selbst heutzutage bezeichnet die katholische Kirche die männliche Homosexualität noch als Sodomie.
Nach Jakob Lorber's Buch "Leben und Lehre Jesu", Band 3, S. 91-107 und S. 310-314, das sich auch auf die Bücher Mose bezieht geht klar die Aussage hervor: "Jegliche sexuelle Handlungen, die nicht der Zeugung eines Menschen sondern der Befriedigung der eigenen Lust dienen, gelten als sodomitische Handlungen", also auch Onanie, Fellatio, Cunnilingus. Selbst der Geschlechtsverkehr mit der eigenen Frau "der über das Nötige hinausgeht, um eine lebendige Frucht zu zeugen" ist eine Sünde und nicht viel besser als Sodom und Gomorra!
Im französischen Sprachraum steht Sodomie für homosexuelle Handlungen und nicht für Sex mit Tieren. Sucht man im Internet über eine Suchmaschine nach dem Begriff "Sodomie", so findet man zahlreiche Seiten, die sich nur mit Homosexualität befassen, und keine über Tier-Mensch Beziehungen. Weiterhin wird mit Sodomie nicht zwischen den liebevollen Handlungen der Zoophilen und den Gewalttätigkeiten der Zoosadisten unterschieden.

Abgeleitet wurde der Begriff von der Stadt Sodom am Toten Meer, die nach biblischem Bericht wegen der Lasterhaftigkeit ihrer Bewohner von Gott vernichtet wurde.



2.2 Zoophilie

Zoophilie ist aus dem Griechischen und heißt übersetzt "Tierliebe".
  "zoon" -> Tier,  "philein" -> lieben.

Zoophilie bezeichnet die partnerschaftlich betonte Liebe zum Tier. Umgangssprachlich versteht man darunter auch den Geschlechtsverkehr mit Tieren, was definitionsgemäß jedoch nicht zu 100 Prozent exakt ist, da eine "-philie" eine Liebe zu etwas bezeichnet und nicht den sexuellen Akt an sich. Der Übergang von der "normalen" Liebe zum Tier zur Zoophilie ist fließend. Jemand, der sein Tier liebt und auch als Lebenspartner ansieh, kann schon als zoophil eingestuft werden, obwohl keine sexuelle Handlungen vorkommen.
Exakte Grenzen zu setzen ist nicht möglich und wäre auch unsinnig, denn viele der möglichen Handlungen können sowohl von zoophilem wie auch nichtzoophilem Charakter sein. So kann das Umarmen und Streicheln des Tieres einerseits eine Begrüßung sein, andererseits schon das Vorspiel zum sexuellen Akt. Es gibt aber auch Berichte, Reportagen und Beiträge, in welchen die Abarten der sexuellen Tier-Mensch Begegnungen (z.B. Tierschändung und Zoosadismus) auch als Zoophilie bezeichnet werden. Dort firmiert diese Bezeichnung dann als Oberbegriff für alle sexuellen Beziehungen und Handlungen zwischen Tier und Mensch. Spricht man vom Themengebiet der Zoophilie so wird der sexuelle Tiermißbrauch mit einbezogen. Man sollte dann dabei jedoch durch eine korrekte Formulierung der Aussagen dann zwischen den Teilgebieten der Zoophilie unterscheiden. Spricht man von einer zoophilen Person oder einer zoophilen Beziehung, so wird damit die sexuelle Liebe eines Menschen zum Tier bezeichnet. Das kann dann vom einfachen Kuscheln bis hin zum gewaltfrei vollzogenen Geschlechtsverkehr gehen.
In dieser FAQ werden die entsprechenden Bezeichnungen benützt, um die Unterscheidung der Teilgebiete zu gewährleisten.



2.3 Zooerastie

Dieser Begriff wurde von Krafft-Ebing zur weiteren Differenzierung dieser sexuellen Spielart eingeführt. Damit sollte zwischen dem Geschlechtsverkehr mit Tieren und der allgemeinen Liebe zwischen Mensch und Tier (Zoophilie) unterschieden werden. Viele zoophile Personen haben nicht nur eine enge Liebesbeziehung zu ihren Tieren, sondern vollziehen auch den Geschlechtsverkehr mit ihnen. Das Zeugen von Nachkommen aus solchen Handlungen ist nicht möglich.


2.4 Zoofetischist, Zoofetischismus

Damit wird die sexuelle Erregung durch den bloßen Anblick oder durch Berührung von Tieren bezeichnet. Zoofetischisten benötigen das Tier als erregendes Objekt, um eine sexuelle Befriedigung zu erreichen, wobei das Tier selber nicht an der eigentlichen sexuellen Handlung beteiligt ist.


2.5 Zoosadist, Zoosadismus

Der Horror und das Grauen der Zoophilen.
Mit Zoosadismus werden gewalttätige Handlungen an Tieren bezeichnet. Ein Zoosadist versucht, durch seine Taten körperliche und vor allem psychische Befriedigung zu erreichen. Tiere sind für sie meist leichter zu erreichen als Menschen und können ihn nicht direkt verraten. Zoosadismus ist mit Tierquälerei gleichzusetzen. Ein Unterschied besteht nur darin, daß Tierquälerei oft auch durch die menschliche Gier nach Reichtum, der Vernachlässigung des Tieres oder aus Unfug getätigt wird, was beim Zoosadismus nicht der Fall ist. Der Zoosadist handelt aus einem "innerem Trieb". Für Tierquälereien dieser oder anderer Art gibt es keinen Entschuldigungsgrund.
Gewiß sagen manche, dass ein Sadist sich lieber an einem Tier als an einem Menschen austoben sollte, jedoch muß man klarstellen, daß viele Sadisten, welche sich Menschen als Opfer aussuchten, vorher schon sadistische Tatan an Tieren verübten.

Eine Sonderform des Zoosadismus besteht darin, sexuell erregte Tiere auf wehrlose Personen zu hetzen. So steht auch in alten Berichten, dass die alten Römer Menschenaffen und Schimpansen betrunken machten und sie in der Arena auf junge Mädchen losliessen, welche dann von den Tieren vergewaltigt und getötet wurden. Es gibt noch viele weitere Berichte, nach denen man (als Strafe) Frauen durch Tiere zu Tode vergewaltigen ließ.

Zoophile Menschen verabscheuen den Zoosadismus ebenso wie auch die Tierquälerei.


2.6 Pferdeschänder

Eine Person, die eine psychische, und unter Umständen auch physische Befriedigung darin findet, Pferde zu mißhandeln. Deren Quälereien haben meist eine starke sexuelle Betonung. Sie verletzen das Tier meistens an seinem Geschlechtsteil und vergewaltigen es in einigen Fällen oder versuchen dies zu tun. Siehe auch 2.4.
In einigen Fällen, wo der Täter gefaßt wurde, stand nach dessen Aussage das Tier stellvertretend für einen Menschen .
Diese Gewalthandlungen haben mit Zoophilie nichts zu tun.


2.7 Tierfreund, Tierfreundin

Andere, seltener benutzte Bezeichnung für eine zoophile Person. Angeblich auch Synonym für Zoophilie in Kontaktanzeigen.

Weitere sinngleiche Begriffe sind Tierlieb, Tierliebend, Tierliebhaber oder Tierliebhaberin. Allerdings werden diese umgangssprachlich nicht im zoophilen Sinne benutzt sondern stehen für die stärker betonte, alltägliche Freundschaft zu Tieren. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass derart bezeichnete Personen schon als zoophil anzusehen sind, selber sich dieser Tatsache jedoch nicht bewußt sind. (Siehe 2.2 und 7.16)



2.8 Schoßhund

Im früheren Sprachgebrauch der Zoophilie waren dies Hunde, die auf sexuelle Kontakte mit Menschen abgerichtet wurden. Etwa ab dem 18. Jahrhundert wurden kleine Hunde, nicht ohne Grund, als Schoßhündchen bezeichnet. Sie hießen nicht deshalb so, weil sie auf dem Schoß der bekleideten Dame lagen, sondern wurden in erster Linie deshalb so genannt, weil sie im nackten Schoß der Dame - Liebesdienste erwiesen. Eine ordinäre deutsche Bezeichnung für diese Schoßhündchen ist "Punzenlecker".
Sie waren der Vibratorersatz des vorindustriellen Zeitalters. Auch der volkstümliche Ausdruck "auf den Hund gekommen" hat seinen Ursprung in der Tatsache, daß vor allem ältere und vereinsamte Frauen nicht nur kein Geld, sondern auch keinen Mann hatten. In ihrer Not und als Ausweg aus ihren unbefriedigten Trieben sind sie dann eben "auf den Hund gekommen"; der Hund ersetzt den fehlenden Partner. Im heutigen Sprachgebrauch ist Schoßhund meist eine Bezeichnung für kleine Hunde.


2.9 Zooanthrophie

Zooanthrophie ist die Vorstellung, ein Tier zu sein.


2.10 Zoomorph

Englische Bezeichnung für tiergestalthaft. Siehe 7.4.


2.11 Bestiality, bestial

Ersteres wird im amerikanischen als Bezeichnung für Sodomie im Sinne von "Geschlechtsverkehr mit Tieren" verwendet. Vom englischen ins deutsche Übersetzt gilt laut Lexikon folgende Bedeutung:

bestiality

1. Bestialität
    a, tierisches Wesen,
    b, (fig.) bestialische Grausamkeit;
2. Sodomie
bestial
1. tierisch (a.fig.), (fig.) bestialisch, entmenscht, viehisch;
2. (fig.) gemein, verderbt;
(a.   auch, also;
  fig. im übertragenen Sinne, bildlich)


2.12 Bestialität, bestialisch

Englisch wie auch deutsch eine ältere, mißverständliche Bezeichnung für Sodomie, da der Begriff oft auch als Bezeichnung für irgendwelche Grausamkeiten steht.

Bestialität

Ins englische Übersetzt ist die Bedeutung folgende: bestialisch
Deutsch als Eigenschaftswort: (lat. bestia - Tier); viehisch;
Englisch: brutal
Weitergehend nur als sinnbildliche Verstärkung (bestialische Hitze).


2.13 Zoosexualität

Da Zoophilie durch die massenwweise Verwendung als Lockmittel auf Pornoseiten einen negativen Touch bekommen hat, könnte man Zoosexualität analog zu Homosexualität als Oberbegriff nehmen, unter den sich dann alle weiteren Differenzierungen einordnen.


2.14 Zoomimik

Zoomimik ist eine Bezeichnung für einen Menschen, der sich wie ein Tier fühlt und eines spielt. Auch die nichtsexuellen Spiele (der Kinder), in welchen Tiere nachgeahmt werden, werden als Zoomimik bezeichnet.


2.15 Pseudozoophilie

Pseudozoophilie bezeichnet Handlungen, bei denen ein Mensch, meist im Rahmen des SM oder der D/S, als Tier behandelt wird. Z.B. sind das Dressurspiele, bei denen der eine Partner als Hund an der Leine geführt wird oder als Pferd demütigende Handlungen über sich ergehen läßt. Während bei einigen der SM im Vordergrund steht, kommt es bei anderen nur auf das Rollenspiel selbst an. Ihnen macht es einfach nur Spaß, mal in die dominante, mal in die devote Rolle zu schlüpfen. Und dann gibt es noch manche Menschen, die ohne irgendwelche Hintergedanken einfach Spaß daran haben, sich in die Rolle eines Tieres zu versetzen.


2.16 K-9

Das Kürzel K-9 gilt in Kontaktanzeigen als Pseudonym für Sex mit Hunden.
Im Englischen/Amerikanischen ist K-9 (canine) auch das Kürzel für die Polizeihundestaffeln. Ebenso findet man im Internet unter K-9 hauptsächlich nur Informationen zu Hunde und Hundeartigen.


2.17 Crump-Methode

Unter Crump-Methode versteht man die Samengewinnung mit einer von menschlicher Hand durchgeführten Masturbation am Hengst.
Es ging darum, eine preiswerte Alternative zur künstlichen Vagina zu finden. Durch die Verwendung von normalen, dünnen Plastiktüten oder passenden Kondomen entfällt eben die Reingung und Desinfektion der ansonsten in der Samengewinnung benutzten künstlichen Scheide. In der Crump-Untersuchung ging es darum, welche Methode für ein Pferd angenehm ist und wie lange die Umgewöhnung dauert.


2.18 Fence-Hopping, Zaunspringen

Mit "Fence-Hopping" oder auf deutsch "Zaunspringen" wird das Betreten von fremden Grundstücken bezeichnet um dort mit den Tieren, meistens Weidetieren, zoophile Beziehungen zu pflegen. Dazu übersteigt der Zoophile den Zaun einer Weide, um zu den Tieren zu gelangen, was diesen Begriff geprägt hat. Manche Fencehopper gehen dazu auch in fremde Ställe, um sich dort mit den Tieren zu beschäftigen.
Daß dies nicht gerade ungefährlich ist wird von manchem nicht berücksichtigt. So mancher Pferdelover, der endlich mal Pferdesex " ausprobieren" wollte, wurde dann in der Box von den Pferden an der Wand erdrückt, so daß dessen erstes Mal auch das letzte Mal war. Ein nicht gerade ungefährliches Vergnügen.
Weiterhin läuft derjenige auch Gefahr, mit einem Pferdeschänder verwechselt zu werden was beim Erwischt werden durchaus äußerst unangenehme Folgen haben kann, besonderst, da hier leicht eine Massenhysterie unter den Tierbesitzern ausbricht. Und strafbar ist das unerlaubte Betreten fremder Grundstücke meistens, das unerlaubte Betreten fremder Gebäude immer.



Der im großen und ganzen gleichgerichtete Konsenz unter den Zoophilen ist: Fence-Hopping würde jeder vermeiden, wenn er die möglichkeit dazu hätte. Doch einige können sich, aus welchen Gründen auch immer, momentan noch kein eigenes Tier leisten. Und einfach hingehen und in einem Pferdestall anfragen ist bei der momentanen Unaufgeklärtheit und den Moralvorstellungen, die unsere Gesellschaft hat, in den allermeisten Fällen nicht möglich. Die Folgen, die derjenige dann in der "menschlichen??" Gemeinschaft daraufhin zu spüren hätte, sind für kaum jemanden tragbar.

Aber Fence-Hopping wirft noch viele weitere Fragen auf. Siehe 7.19.



2.19 Zoo-Code

Der Zoo Code ist eine wachsende Sammlung von Kürzel, inspiriert durch Robert Hayden's "Geek Code", welcher eine Parodie auf Philip Zimmerman's PGP Signatur-Format ist. Weitere Kürzel über die Interessen von Zoo's beinhalten Ross Smith's "Furry Code" und Bob Donahue's "Bear Code".


       
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