Zoophilie

Sex der wahren Tierfreunde

Quelle:
http://www.killerbee.de/

Bis weit in die Neuzeit hinein wurden Männer und Frauen, die sich mit Tieren sexuell erregten, bei lebendigem Leib begraben. Im Christentum galt die sogenannte Sodomie als so verabscheuungswürdig, dass man vermeintlichen Hexen sexuellen Umgang mit Tieren nachsagte, was stets einen guten Vorwand für eine Verbrennung abgab. Sex mit Tieren betrachtete der Klerus als besonders heimtückische Spielart der Sodomie - benannt nach der Stadt Sodom, in der Homosexualität, Fellatio, Cunnilingus und vieles mehr gang und gäbe war. Ein Umstand, der Gott schließlich bewog, die Stadt zu vernichten. Der Talmud steht der Bibel diesbezüglich kaum nach und verbietet Witwen sogar den Besitz von kleinen Hunden, weil man befürchtete, dass sie diese zu sexuellen Zwecken missbrauchen könnten. In der Griechischen Antike tickten die Uhren da anders. Denn dort wie auch in anderen Kulturen verehrte man Tiere als Symbol des Göttlichen. So gelangte der Gott Zeus in Gestalt eines Schwans zwischen die Schenkel der betörten Leda. Und die schöne Europa beglückte der umtriebige Gott sogar als Stier. Auf einen Stier hatte es angeblich auch Pasiphae abgesehen. Die Königin von Kreta ließ sich der Mythologie zufolge hinter der Fassade einer Kuh-Attrappe von einem Stier begatten und gebar daraufhin den Minotaurus - ein menschliches Ungeheuer mit Stierkopf. Etwas zärtlicher geht es beim römischen Erzähler und Tierkundler Aelian zu. Er wusste von einem Delphin zu berichten, der um die Liebe eines Knaben warb und diesen schließlich als Liebhaber gewann. Ferner ist überliefert, dass Römerinnen sich mitunter Schlangenköpfe und lebende Fische in die Vagina einführten.

Die Begattung einer Frau durch ein männliches Tier ist immer wieder Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung gewesen. Das gilt für die Malerei und Bildhauerei der Antike und Renaissance und zieht sich in Musik und Film bis in unsere Zeit. Die Berliner Band "Die Ärzte" sangen beispielsweise in "Claudia hat ´nen Schäferhund" von der sexuellen Beziehung zwischen Hund und Frauchen. Die Platte landete auf dem Index. Etwas feinsinniger wurde in dem Film "Max, mon Amour" mit dem Thema umgegangen. Hier verliebt sich Charlotte Rampling in einen Schimpansen.

Typischerweise werden sowohl in künstlerischen Darstellungen wie auch in Bühnenshows immer wieder Frauen gezeigt, wie sie mit einem männlichen Tier verkehren. Männer, die Tiere penetrieren, sind dagegen praktisch nie zu sehen. Wenn sich also Frauen mit den Penissen von Hunden, Schweinen und sogar Eseln und Pferden befriedigen, so wird damit offenbar weniger einem sexuellen Bedürfnis von Frauen entsprochen als vielmehr eine Männerphantasie bedient. Beim Sex mit Tieren können grundsätzlich keine Nachkommen gezeugt werden - auch wenn die Kirche im Mittelalter anderslautende Schauermärchen verbreitete, wonach unzüchtige Frauen von Maus bis Bär so ziemlich alles gebaren. Wird ein Tier von einem Mann besamt, so kann es auch hier zu keiner Schwangerschaft kommen.

In der Praxis ist Zoophilie eine sexuelle Randerscheinung und kommt überwiegend in ländlichen Regionen vor. Dort bedienen sich Hirten ihrer Schafe oder Ziegen, andere betreiben "Fence-Hopping". Dabei schleicht sich der Zoophile auf die Weide oder in den Stall eines Bauernhofs, um dort sexuellen Kontakt mit Schweinen, Schafen oder Pferden zu haben. Diese Praxis ist allerdings selbst unter Anhängern der Zoophilie umstritten. Denn nicht selten wird ein Mann von einem Huf getroffen oder an die Wand gequetscht. Und gerade im Zusammenhang mit Stuten wird man einen Eindringling im Stall schnell für einen Pferdeschänder halten. Dies freilich hat nichts mit den Neigungen des Zoophilen zu tun.

Zoophilie ist in Deutschland nicht strafbar, solange erstens gegenüber dem Tier kein Zwang ausgeübt wird (Tierschutzgesetz); zweitens kein Hausfriedensbruch oder Einbruch vorliegt und drittens kein öffentliches Ärgernis erregt wird. Trotzdem ist Tiersex eine gefährliche Angelegenheit. Einerseits weil die Anatomie der Geschlechtsorgane von Tier und Mensch nicht aufeinander abgestimmt sind und andererseits, weil Krankheiten übertragen werden. Auf diesem Weg könnte sich sogar ein zoophil veranlagter Veganer mit BSE infizieren.