Die Beschreibung eines Gefühls

Quelle:
http://www.tigress.com/black/gefuehl.php

Original von:
Blacktiger

Zoophilie, das ist ein Wort, mit dem viele nichts richtiges anzufangen wissen. Sodomie kennen sie, den Sex mit Tieren. Es ist in ihren Augen etwas widerwärtiges, etwas, gegen das man kämpfen muß. Aber was, so mußt Du dich fragen, weißt du wirklich über dieses ganze Thema? Soviel, daß Du als einzelne Person für dich sprechen und eine eigene Position vertreten kannst oder nur soviel, daß Du dich in der Menge der Menschen verstecken und nur die eine Einheitsmeinung vertreten kannst?

Zoophilie kommt aus dem Griechischen von "zoon" > Tier und "philein" -> lieben. Es gibt zig Millionen Haustiere in der Bundesrepublik, davon ein Großteil Hunde. Und ein Großteil davon wird geliebt, von ihren Besitzern, von den Kindern. Jeder, der sein Hund nicht nur als Wachhund hält, wird bestätigen können, daß er wie ein eigenes Kind ist. Er könnte ihn nicht hergeben, er wird trauern, wenn er nicht mehr da ist, manchmal wochenlang.

Nun, für einige wenige Menschen bedeutet ein Tier noch ein bischen mehr. Es ist nicht nur ein Kind, sondern es ist ein Lebenspartner. Kaum einer wird zwar soweit gehen wie Mark Matthews, der seine Ponystute Dotty in einer hochzeitsähnlichen Zeremonie heiratete, dennoch ist für viele das Gefühl ähnlich. Sie sind für das Tier da, sie erfüllen seine Wünsche und Bedürfnisse. Und dazu gehört auch nuneinmal der Sex.

Hier beginnt die Grenze, an der viele Menschen es ablehnen, diese Bedürfnisse bei dem Hund zu sehen, oder die aufgrund ihrer Erziehung diese Bedürfnisse nicht sehen wollen. Da werden Rüden zurückgewiesen oder gar ausgeschimpft, wenn sie ein Bein, eine Bettdecke oder sonstiges bespringen. Aber wieso das? Ein Rüde genießt es, wenn er seinen Trieb ausleben darf, eine Hündin genießt die Stimulation während der Läufigkeit und sogar darüberhinaus. Dies zu sehen und zu akzeptieren ist für viele Menschen ein großes Problem.

Als Lösung wird vielfach die Kastration gewählt. Aber dem tut man damit einen Gefallen? Dem Tier etwa? Oder nur dem Menschen? Das letzte ist der Fall. Der Hund soll sich dem Menschen anpassen, es soll nur noch die Verhaltensweisen zeigen, die uns genehm sind. Zusätzlich werden noch Ohren und Schwänze kupiert, weil etwa auf Grund von Fehlzüchtungen anderenfalls Krankheiten entstehen oder sich das Tier beschmutzen würde. Aber was davon ist tiergerecht? Jeder sollte sich diese Frage stellen, in Ruhe und ganz ohne Emotionen über den, der diesen Text geschrieben hat. Ein Hund ist mehr nur als schmuckes Vorzeigeobjekt. Er ist ein Lebewesen, ein Säugetier, wie der Mensch auch eines ist.

Und was mich angeht, so sehne ich mich inzwischen mehr denn je nach einem Hund. Was Menschen angeht, so bin ich mir immer noch 100%ig sicher. Ich habe mich früher in der Schulzeit nie um Mädchen geschert und auch dannach gab es nur eine einzige Person, die mich überhaupt interessierte, allerdings war es nie ein richtig kribbeliges Gefühl im Bauch, zudem mag sie überhaupt keine Tiere. Darauf kann ich mich aber in keinem Fall einlassen. Auf der anderen Seite hatte ich allerdings auch nie eine negative Erfahrung mit Mädchen. Keine hat mich je verletzt, es gab kein negatives Ergebnis. Das Interesse war einfach nie so richtig da.

Was einen Hund angeht, so hatte ich bis jetzt nie die Möglichkeit, selber einen bei mir zu haben. Wenn Bekannte oder Freunde einen hatten, so war ich früher immer fasziniert von ihrem Charakter, von ihrem ganzen Wesen. Ein Freund schrieb mir, daß er bei mir mit dieser Sehnsucht nach unserm letzten Zusammentreffen gerechnet hat, wenn man sich mein Verhalten und das der Hunde betrachtet hat. Bis 1992, so ist mir inzwischen klar, habe ich meine wahren Gefühle verdrängt. Den Reiz, den ein Hund in mir auslöst, wollte ich scheinbar nicht zulassen. Aber in dem Jahr entdeckte ich eine andere Person im Netz, die sich sogar noch öffentlich geoutet hat. Im Laufe der Jahre wurde es mir immer klarer, es gibt da draußen noch mehr, die so denken und fühlen wie ich. Dieses Gefühl ist ungemein erleichternd, zu wissen, man ist nicht alleine. Wichtig ist für einen selber, daß man akzeptiert, wie man ist. Jeder Versuch, sich zwangsweise an die Normen der Gesellschaft anzupassen, muß zum Scheitern verurteilt sein. Erst wenn man dies eingesehen hat, kann man glücklich werden.

Und was denkst Du jetzt? Sind wir schlechte Menschen, nur weil wir die Tiere etwas mehr lieben als der Rest der Bevölkerung? Wir werden die Tiere nie quälen, auch Sex mit großen Hunden ist für sie nicht mit Gefahren verbunden. Unsere Ziel ist einzig und alleine, von der Gesellschaft so akzeptiert zu werden, wie wir sind. Wir wollen deutlich machen, daß Zoophilie nichts mit Vergewaltigung oder dem Quälen von Tieren zu tun hat, der Pferderipper geht ja schon jahrelang in der Presse umher und wird leider auch gemeinhin mit Sodomie in einem Satz genannt. Dazu kommen eindeutig ausgedachte Pressemeldungen, wi zuletzt von Animal Peace, die dort Zahlen über von "Sodimiten vergewaltigen Hunde" angeben, die nie erhoben worden sind. Ich wage sogar zu behaupten, Zoophilie behandeln ihre Hunde besser als viele andere Hundbesitzer.

Ich zwinge niemanden, mein Gefühl für die Hunde zu teilen. Genausowenig wird Dich ein homosexueller Mensch bedrängen, ebenfalls schwul oder lesbisch zu werden. Aber er will akzeptiert werden, der Kampf dafür war langwierig und ist auch in Europa nicht überall gewonnen. Das ist es, was wir auch für uns wollen. Wir lieben unsere Tiere, wir machen nichts, was ihnen weh tut. Wir machen nur etwas, was sich viele nicht vorstellen können oder wollen.