Gefangen

von Horsefreund


Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Es gibt Momente, da wünsche ich, es gäbe mich nicht. Ich kenne keinen, der versteht, wie viel sie mir bedeuten. Ich kann leider nicht bei ihnen sein. Und dennoch, seit der ersten Berührung bin ich gefangen in einem Kreis, aus dem ich trotz größter Anstrengung nicht ausbrechen kann. Diesem Wunsch, auszubrechen, möchte ein Teil von mir alles unterordnen. Der Andere, die Vernunft, möchte es Vergessen, aber ich kann nicht. Wenn ich es versuche, verfolgt mich dieser Wunsch in meine Träume, so dass es mir immer wieder ins Bewusstsein gerufen wird. Ich versuchte, diesem Verlangen entgegen zu kommen. Ich hing Poster und Fotokalender auf, durchstöberte das Internet und scannte Bilder ein. Dies half eine Zeit lang, den Schmerz zu verdrängen. Wenn es doch nur keine Nächte gäbe. Nun begann ich, meine Suche auf Gedichte, Geschichten, Videos uns was weiß ich noch alles auszudehnen, und das nur, um ihnen wieder nahe zu sein.

Es gab Zeiten, da schien die Vernunft diesen noch immer andauernden Kampf, im Kreis, zu gewinnen und dann mit einem Mal ging sie wieder zu Boden. Ich wollte nicht aufgeben, auch wenn ich wusste, dass bei jedem Rückschlag ein Stück von mir zu sterben schien. Aber die Liebe zu den Pferden ließ mich immer wieder weitermachen. Ich suchte Reiterhöfe in meiner Umgebung. Reiten wollte ich nie, auch wenn ich darin eine Chance sah. Den Mut zu fragen, ob es möglich ist, nur mal ab und an zu Besuch zu kommen, konnte ich bis heute nicht aufbringen.

 

Ich hoffe dass es irgend jemanden gibt, dem es genau so geht wie mir, jemanden, den die unbeschreibliche Schönheit von einem Moment zum anderen fesselte. Jemanden, der diesen Text liest und versteht. Ich hoffe, dass es irgendwann eine Möglichkeit gibt. Wenn nicht, dann hoffe ich, dass es einen Himmel oder ein Leben nach dem Tod gibt.

 

Horsefreund

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